FREUNDESKREISE – KÜNSTLERFREUNDSCHAFTEN TEIL 2
Freundschaftsbilder sind seit der Zeit um 1800 besonders populär. Wir alle kennen das Goethe-Schiller Denkmal in Weimar und das Motiv der zwei Männer, die den Mond betrachten bei Caspar David Friedrich. Ein großer Zeitsprung führte uns mitten in den 2. Lockdown im Winter 2020. Da zeigte die Galerie aktuelle zeitgenössische Freundschaftsbilder Teil 1 mit 26 Künstlern.
Langjährige Künstlerfreundschaften dokumentieren auch im Teil 2 die schon realisierten Ausstellungen oder es werden gerade gemeinsame Werke produziert. Angelika Euchner hat diesmal 16 Künstler und Künstlerinnen ausgesucht. Einige hat sie motiviert, endlich mal gemeinsame Werke im Dialog zu schaffen. Im Brennpunkt steht Beirut bei Elias Moubarak und Myriam El Hajj. Er hat zwei Fotografien aus seiner Revolutionsserie von 2019 ausgewählt. Sie zeigt einen Dokumentarfilm mit experimentellen Sequenzen über die angespannte Lage in Beirut. Gemeinsam realisieren sie gerade im November einen Dialog über whatsapp, der ihre Kontaktaufnahme nach der Explosion in der libanesischen Hauptstadt am 4. August 2020 rekonstruiert. Auf der Spur der Steine bewegen sich Birgit Cauer und Andrea Flemming. Die Bildhauerinnen haben sich 2013 in Wiepersdorf kennengelernt. In der Marienkirche von Sangerhausen haben sie sich wie Archäologen betätigt. Von dort bringen sie ihre Pseudofossilien auf Schieferplatten und Lengefelder Rogenstein mit, setzen diese in eine neue Beziehung. Ein längeres Zusammenspiel der besonderen Art haben Dorothea Neumann, Ute Fürstenberg, Petra Walter-Moll, Michelle Lloyd, Kerstin Studt und Ju Sobing verwirklicht. Mit „Papier, Geflüster und Gekreisch“ war ihr Vorhaben 2007 betitelt. Die Spielregel: Nachdem eine Künstlerin eine kleinformatige Collage beendet hatte, schickte sie diese an die nächste Teilnehmende. Diese antwortete darauf mit formaler oder farblicher Übereinstimmung. So entstand allmählich ein Quartett.
Corinne Holthuizen als Fotografin und Bettina Lehfeldt als Malerin und Grafikerin arbeiteten auf ähnliche Weise. Auch bei ihnen wird der kreative Dialog durch Übereinstimmungen charakterisiert. Der „Rostrote Pinguin, verkleidet“ ergänzt sich zu einem Bildpaar durch eine Fotografie aus Venedig. Der Maler Nikos Kalaitzis hat den Fotografen José - Luis Mendoza bei einer Theaterinszenierung seiner Schwester kennengelernt. Nikos Mutter und ihr Migrantenleben stehen dabei im Mittelpunkt. Die stimmungsvollen Theaterfotos von Mendoza bilden einen angenehmen Kontrast zu den feurigroten Bildern von Kalaitzis.
Bassem Yousri hat mit dem Musiker und Performer Shadi El-Hosseiny, beide aus Kairo stammend, den Film „Wardrobe man“ 2018 produziert. Er handelt von einem ungewöhnlichen Dänen, der zeitweise in einem schrankähnlichen Gehäuse auf dem Lande gelebt hat. Das Thema Künstlerfreundschaften soll gerade in dieser angespannten Zeit weiterhin im Mittelpunkt stehen, gefeiert werden und zu neuen Kooperationen anregen.
Vorschau:
ARTENVIELFALT – STADT ARTENEINFALT - LAND
Der Große Abendsegler flattert durch die Berliner Dämmerung. Während diese Fledermausart in Berlin zunimmt, verschwindet sie auf dem Land. Die industrielle Landwirtschaft und das veränderte Klima führen zu Arteneinfalt auf dem Land. Und in der Stadt gibt es durch Imker immer mehr Bienen. Selbst auf dem Waldgrundstück des Brücke Museum konnte dieses Jahr der erste Honig, 200 kg, in Gläser gefüllt werden. Die junge Lehrerin Milena Zegarra in Kleinmachnow hat mit ihren Schülern ein Insektenhotel gebaut.
Praxisbezogener Unterricht, der auch die Erwachsenen mit einbindet. Geradezu bestechend sind die Insektenbilder von Mathias Wunderlich. Stadt-Land-Fuchs oder Luchs? Viele Tiere wie schon seit langer Zeit der Wolf wandern in unsere Wälder ein. Tierpendler sind unterwegs, Füchse sind in unseren Gärten. Bei der Grafikerin Maren Reblin schleicht er neugierig um ein Terrassentischchen. Uwe Paul Schulze zeigt uns seine Fotofundstücke vom Lande. Heinz Bert Dreckmann „portrai“tiert“ grandios mit dem Kohlestift. Annhoff widmet sich den Baummutanten. Entstehen da ganz neue Arten, vielleicht Mu-onkels? Lucia Dietlmeier hat mitten in Kreuzberg die vertikale Begrünung eines Gebäudes in der Glogauer Straße fotografiert. Im nicht zugänglichen Steppengarten im Tiergarten hat ein Fotoclub seltene Pflanzen entdeckt. Und Felder mit Monokulturen, Auswüchse der industriellen Landwirtschaft hat Jürgen Matschie mit der Großbildkamera festgehalten. Vielfalt in der Stadt oder Einfalt auf dem Land? Jedenfalls ein herausforderndes Thema, welches etwa 20 Künstler und Künstlerinnen uns nahebringen.
Text : Angelika Euchner
a | e GALERIE
Freundeskreise - Künstlerfreundschaften Teil 2 mit 16 Künstlern
Ausstellungsdauer: 4. November 2021 bis 12. Januar 2022
geschlossen: 23. Dezember 2021 bis 5. Januar 2022
Mittwoch bis Freitag von 15 bis 19 Uhr
Samstag von 12 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung
Es gelten die 2 G Regeln!
Bei einem erneuten Lockdown vereinbaren Sie bitte Bürotermine
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Artenvielfalt - Stadt Arteneinfalt – Land
Vernissage: 25. Februar 2022 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 26. Februar bis 9. April 2022
Öffnungszeiten siehe oben
Charlottenstraße 13, 14467 Potsdam
Tel: 030-803 49 35 | 0178-6028210 | aeuchner@mail.de
www.ae-galerie.de
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Freundschaftsbilder sind seit der Zeit um 1800 besonders populär. Wir alle kennen das Goethe-Schiller Denkmal in Weimar und das Motiv der zwei Männer, die den Mond betrachten bei Caspar David Friedrich. Ein großer Zeitsprung führte uns mitten in den 2. Lockdown im Winter 2020. Da zeigte die Galerie aktuelle zeitgenössische Freundschaftsbilder Teil 1 mit 26 Künstlern.
Langjährige Künstlerfreundschaften dokumentieren auch im Teil 2 die schon realisierten Ausstellungen oder es werden gerade gemeinsame Werke produziert. Angelika Euchner hat diesmal 16 Künstler und Künstlerinnen ausgesucht. Einige hat sie motiviert, endlich mal gemeinsame Werke im Dialog zu schaffen. Im Brennpunkt steht Beirut bei Elias Moubarak und Myriam El Hajj. Er hat zwei Fotografien aus seiner Revolutionsserie von 2019 ausgewählt. Sie zeigt einen Dokumentarfilm mit experimentellen Sequenzen über die angespannte Lage in Beirut. Gemeinsam realisieren sie gerade im November einen Dialog über whatsapp, der ihre Kontaktaufnahme nach der Explosion in der libanesischen Hauptstadt am 4. August 2020 rekonstruiert. Auf der Spur der Steine bewegen sich Birgit Cauer und Andrea Flemming. Die Bildhauerinnen haben sich 2013 in Wiepersdorf kennengelernt. In der Marienkirche von Sangerhausen haben sie sich wie Archäologen betätigt. Von dort bringen sie ihre Pseudofossilien auf Schieferplatten und Lengefelder Rogenstein mit, setzen diese in eine neue Beziehung. Ein längeres Zusammenspiel der besonderen Art haben Dorothea Neumann, Ute Fürstenberg, Petra Walter-Moll, Michelle Lloyd, Kerstin Studt und Ju Sobing verwirklicht. Mit „Papier, Geflüster und Gekreisch“ war ihr Vorhaben 2007 betitelt. Die Spielregel: Nachdem eine Künstlerin eine kleinformatige Collage beendet hatte, schickte sie diese an die nächste Teilnehmende. Diese antwortete darauf mit formaler oder farblicher Übereinstimmung. So entstand allmählich ein Quartett.
Corinne Holthuizen als Fotografin und Bettina Lehfeldt als Malerin und Grafikerin arbeiteten auf ähnliche Weise. Auch bei ihnen wird der kreative Dialog durch Übereinstimmungen charakterisiert. Der „Rostrote Pinguin, verkleidet“ ergänzt sich zu einem Bildpaar durch eine Fotografie aus Venedig. Der Maler Nikos Kalaitzis hat den Fotografen José - Luis Mendoza bei einer Theaterinszenierung seiner Schwester kennengelernt. Nikos Mutter und ihr Migrantenleben stehen dabei im Mittelpunkt. Die stimmungsvollen Theaterfotos von Mendoza bilden einen angenehmen Kontrast zu den feurigroten Bildern von Kalaitzis.
Bassem Yousri hat mit dem Musiker und Performer Shadi El-Hosseiny, beide aus Kairo stammend, den Film „Wardrobe man“ 2018 produziert. Er handelt von einem ungewöhnlichen Dänen, der zeitweise in einem schrankähnlichen Gehäuse auf dem Lande gelebt hat. Das Thema Künstlerfreundschaften soll gerade in dieser angespannten Zeit weiterhin im Mittelpunkt stehen, gefeiert werden und zu neuen Kooperationen anregen.
Vorschau:
ARTENVIELFALT – STADT ARTENEINFALT - LAND
Der Große Abendsegler flattert durch die Berliner Dämmerung. Während diese Fledermausart in Berlin zunimmt, verschwindet sie auf dem Land. Die industrielle Landwirtschaft und das veränderte Klima führen zu Arteneinfalt auf dem Land. Und in der Stadt gibt es durch Imker immer mehr Bienen. Selbst auf dem Waldgrundstück des Brücke Museum konnte dieses Jahr der erste Honig, 200 kg, in Gläser gefüllt werden. Die junge Lehrerin Milena Zegarra in Kleinmachnow hat mit ihren Schülern ein Insektenhotel gebaut.
Praxisbezogener Unterricht, der auch die Erwachsenen mit einbindet. Geradezu bestechend sind die Insektenbilder von Mathias Wunderlich. Stadt-Land-Fuchs oder Luchs? Viele Tiere wie schon seit langer Zeit der Wolf wandern in unsere Wälder ein. Tierpendler sind unterwegs, Füchse sind in unseren Gärten. Bei der Grafikerin Maren Reblin schleicht er neugierig um ein Terrassentischchen. Uwe Paul Schulze zeigt uns seine Fotofundstücke vom Lande. Heinz Bert Dreckmann „portrai“tiert“ grandios mit dem Kohlestift. Annhoff widmet sich den Baummutanten. Entstehen da ganz neue Arten, vielleicht Mu-onkels? Lucia Dietlmeier hat mitten in Kreuzberg die vertikale Begrünung eines Gebäudes in der Glogauer Straße fotografiert. Im nicht zugänglichen Steppengarten im Tiergarten hat ein Fotoclub seltene Pflanzen entdeckt. Und Felder mit Monokulturen, Auswüchse der industriellen Landwirtschaft hat Jürgen Matschie mit der Großbildkamera festgehalten. Vielfalt in der Stadt oder Einfalt auf dem Land? Jedenfalls ein herausforderndes Thema, welches etwa 20 Künstler und Künstlerinnen uns nahebringen.
Text : Angelika Euchner
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Freundeskreise - Künstlerfreundschaften Teil 2 mit 16 Künstlern
Ausstellungsdauer: 4. November 2021 bis 12. Januar 2022
geschlossen: 23. Dezember 2021 bis 5. Januar 2022
Mittwoch bis Freitag von 15 bis 19 Uhr
Samstag von 12 bis 16 Uhr und nach Vereinbarung
Es gelten die 2 G Regeln!
Bei einem erneuten Lockdown vereinbaren Sie bitte Bürotermine
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Artenvielfalt - Stadt Arteneinfalt – Land
Vernissage: 25. Februar 2022 um 19 Uhr
Ausstellungsdauer: 26. Februar bis 9. April 2022
Öffnungszeiten siehe oben
Charlottenstraße 13, 14467 Potsdam
Tel: 030-803 49 35 | 0178-6028210 | aeuchner@mail.de
www.ae-galerie.de
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vom 29.11. bis 6.1.2021 Mi-Fr 15 bis 19 Uhr und Sa 12 bis 16 Uhr u.n.V. Geschlossen: vom 23.12. bis 5.1.2021
Die Galerie kooperiert während des aktuellen Lockdown mit dem Potsdamer Kunstverein (PKV) und zeigt dort in der „Dependance“ Peter Rohn „Küchenrollenbilder“.
Öffnungszeiten: Sa und So 15 bis 18 Uhr, Mo 10 bis 14 Uhr u.n.V.
Galerie Gute Stube, PKV, Charlottenstr. 121, 14467 Potsdam
Hiroshima mon amour - Fukushima
Roter Kasten:
Freundeskreise Künstlerfreundschaften Teil 1